Junge Frauen
verschwinden. Viele junge Frauen. Manche spurlos, manche tauchen wieder auf:
erschlagen, erwürgt, missbraucht. Am Highway 16, der über mehr als 1000
Kilometer durch Kanadas einsamen Westen führt. Der Highway of Tears –
die Straße der Tränen…
Filmemacher
Matthew Smiley hat intensiv recherchiert. Was er mit seinem Dokumentarfilm
„Highway Of Tears“ ans Licht bringt ist erdrückend. Laut Polizei verschwanden hier
achtzehn Mädchen, Amnesty International geht von einer weit höheren Zahl aus.
Mehrere vermisste Jungs sind nicht mit eingerechnet, auch nicht die vierköpfige
Familie Jack, die der Highway 1989 einfach verschluckte. Der älteste Fall in
der Polizeistatistik stammt aus dem Jahr 1969, der jüngste aus dem Jahr 2006.
Dreizehn Opfer wurden gefunden, tot und vergewaltigt. Vom Täter oder den Tätern
fehlt jede Spur. Mit einer Ausnahme sind alle Opfer indianischer Herkunft. Die
Indianer, die in Kanada First Nations genannt werden,
fristen hier in abgelegenen Reservaten ein trostloses Dasein; bisher hat der
Highway der Tränen kaum jemanden in Kanada interessiert. Anscheinend nicht
einmal die Polizei …
„Highway of
Tears“ ist einer von 59 Filmen, die vom 21.
– 24. Januar 2016 im Rahmen der Veranstaltung INDIANER INUIT: DAS NORDAMERIKA FILMFESTIVAL (6) zu sehen sein
werden. Im Fokus stehen bei der sechsten Ausgabe des Festivals Filme der
Inuit-Völker aus Alaska, Nunavut, Labrador und Grönland.
Das Festival wurde 2004 vom künstlerischen Leiter Gunter Lange gegründet. Es
findet im zweijährigen Rhythmus statt. Veranstaltungsort des in Europa
einzigartigen Festivals ist der TREFFPUNKT Rotebühlplatz in Stuttgart.
Festival lobt Preise aus
90 % der der gezeigten Produktionen sind europäische
Erstaufführungen, die in der englischen Originalversion gezeigt werden. Die
Preisträger folgender Kategorien erhalten jeweils eine handgefertigte Skulptur
der Künstlerin Karin Ecker:
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Bester Spielfilm (lang)
-
Beste Dokumentation (lang)
-
Bester Kinderfilm (UNICEF-Preis)
-
Bestes Musikvideo (Publikumspreis)
-
Bester Animationsfilm
Schülerinnen und Schüler vergeben UNICEF-Kinderfilmpreis, übersetzen und untertiteln Filme
Großen Wert legt das Festival auf die
Beteiligung des jungen Publikums. So übernehmen z. B. die
Schülerinnen und Schüler einer 4. Klasse der Stuttgarter Reisachschule die
Juryarbeit für die Kinderfilme im Rahmen des Unterrichts. Gemeinsam mit ihrer
Klassenlehrerin werden sie Kriterien für die Filmbewertung erstellen, den
UNICEF-Kinderfilmpreis ausloben und beim Festival an den Regisseur, bzw. die
Regisseurin, überreichen.
Die elften Klassen zweier Herforder Gymnasien sowie des
Friedrich-List-Gymnasiums in Asperg übersetzen und untertiteln gemeinsam mit
ihren Lehrern Filme im Rahmen des Englisch-Unterrichts und während der
Projekttage. Studentinnen und Studenten der Universität Bremen bilden unter der
Leitung von Prof. Dr. Kerstin Knopf die Jury für die Dokumentarfilme. Ebenso
übersetzen sie im Rahmen eines Projektes Dokumentationen, die anschließend beim
Festival präsentiert werden.
Filme, die
für Flüchtlingskinder geeignet sind
Am Freitag, 22. Januar um 11
Uhr werden im Rahmen der Schulfilmvorstellungen u. a. mehrere kurze
Animationsfilme präsentiert, die sich insbesondere für Flüchtlingskinder gut
eignen, da sie ohne Sprache auskommen und nur mit Geräuschen und Musik vertont
sind.
Gegen 12 Uhr folgt die Verleihung des UNICEF-Kinderfilmpreises.
Das europaweit einzigartige Festival zeigt in seiner 6. Auflage von 21.
bis 24. Januar 59 Filme aus indianischer Produktion, größtenteils als
europäische Erstaufführungen.
Im Fokus stehen diesmal Filme der
Inuit-Völker aus Alaska, Nunavut, Labrador und Grönland. Die Filme
werden im TREFFPUNKT Rotebühlplatz gezeigt, das umfangreiche
Rahmenprogramm findet an verschiedenen Orten in der Stadt statt.
Die
Organisatoren der beteiligten Institutionen und die Gäste des Festivals
freuen sich darauf, Ihnen das Programm vorzustellen:
Organisationsteam
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Gunter Lange, künstlerischer Leiter
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Dr. Brigitte Schleipen und Petja Pucci, UNICEF-Arbeitsgruppe Stuttgart
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Iris Loos und Katharina Früh, TREFFPUNKT Rotebühlplatz (vhs Stuttgart)
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Christiane Pyka, Deutsch-Amerikanisches Zentrum
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Dr. Sonja Schierle und Nina Schmidt, Linden-Museum Stuttgart
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Norbert Mallik und Corinna Veith, Organisationsteam
Gäste
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Roseanne Supernault (Schauspielerin, Kanada), UNICEF-Repräsentantin
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Frank Waln (Rap- und Hip Hop-Musiker)
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Samsoche und Lumhe Sampson (Hoop Dancer)
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Tanaya Winder (Autorin)
- Jenna Joyce Broomfield und Malaya Bishop (Inuit Throat Sängerinnen)
Dienstag, 19. Januar 2016, 11 Uhr
Linden-Museum Stuttgart, Hegelplatz 1, 70174 Stuttgart